ThyssenKrupp VDM gewinnt Stahl-Innovationspreis 2012

27 .  Juni  2012

Logo Stahl-Innovationspreis (Copyright: Stahl-Informations-Zentrum)

ThyssenKrupp VDM wurde gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich für den neuen Werkstoff Crofer® 22 H mit dem Stahl-Innovationspreis 2012 in der Kategorie „Stahl in Forschung & Entwicklung/Verfahren“ ausgezeichnet. Die Kooperation zwischen ThyssenKrupp VDM und dem Forschungszentrum Jülich zum Thema „Hochtemperaturwerkstoff für Interkonnektoren“ besteht seit 2001. Mit dem international anerkannten Preis werden besonders innovative Projekte von Unternehmen und Institutionen sowie Kooperationen von Wissenschaft und Wirtschaft ausgezeichnet, die in den letzten fünf Jahren bearbeitet wurden. Der 9. Stahl-Innovationspreis wird in vier Kategorien (Stahl in Forschung & Entwicklung/Verfahren, Produkte aus Stahl, Bauteile und Systeme aus Stahl für das Bauen, Stahl-Design) und einem Sonderpreis „Klimaschutz mit Stahl“ vergeben. In diesem Jahr wurden 658 Projekte eingereicht und von der hochrangigen Jury aus Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Forschung, Architektur und Design bewertet.

Die auszuzeichnenden Innovationen eröffnen neue Einsatzfelder für Stahl, ermöglichen eine wirtschaftliche Fertigung, sind ökologisch fortschrittlich, verbessern die Funktionalität der Produkte oder substituieren andere Werkstoffe. Der neue Werkstoff Crofer® 22 H (1.4755 – X1CrWNbTiLa22-2) von ThyssenKrupp VDM erfüllt alle genannten Kriterien. Sein Einsatzpotenzial in zukunftsweisenden Energiequellen wie Festoxid-Brennstoffzellen (Solid Oxide Fuel Cell – SOFC) erweitert die Möglichkeiten zur Sicherung von Mobilität und Energieversorgung unter ökologischen Gesichtspunkten.

Für eine effiziente Nutzung und den Aufbau hoher Spannungen werden mehrere Brennstoffzellen hintereinandergeschaltet. Die einzelnen Brennstoffzellen werden dazu mit einer elektrisch leitfähigen Interkonnektorplatte miteinander verbunden, die zugleich Zuleitungskanäle für Brennstoff und Sauerstoff enthält und dem Gesamtsystem die notwendige mechanische Stabilität gibt.

Der Werkstoff Crofer® 22 H besitzt alle für Anwendungen bei SOFC-Interkonnektorenplatten erforderlichen Eigenschaften, wie einen an den Elektrolyten angepassten Ausdehnungskoeffizienten, hohe Korrosionsbeständigkeit in Luft und feuchtem Brenngas, hohe elektrische Leitfähigkeit der Oxidschichten und gute Verformbarkeit. Darüber hinaus enthält Crofer® 22 H Zusätze wie Niob, Wolfram und Silizium, die durch Bildung einer sehr fein verteilten Lavesphase eine besonders hohe Warmfestigkeit bzw. Kriechbeständigkeit bewirken. Die bei anderen Werkstoffen auftretende - für SOFC-Anwendungen schädliche - innere Oxidation des Siliziums wird durch einen nahezu vollständigen Einbau des Siliziums in die Lavesphase unterdrückt. Die innovative Legierung bietet darüber hinaus auf Grund der hohen Kriechbeständigkeit eine verbesserte Oxidationsbeständigkeit von dünnwandigen Interkonnektoren.

ThyssenKrupp VDM hat Crofer® 22 H bereits mehrfach erfolgreich mit der vergleichsweise kostengünstigen konventionellen Stahlwerkstechnologie erschmolzen und zu Band, Draht und Stangen verarbeitet. Der neue Werkstoff bietet sich daher für eine kostengünstige  Herstellung von Interkonnektorenplatten an und kann damit die allgemeine Verbreitung der Brennstoffzellentechnologie fördern.

Die Aktivitäten der Inoxum-Gruppe der ThyssenKrupp AG sind in zwei Segmente eingeteilt: Das Segment Stainless Steel steht für die weltweite Produktion von nichtrostenden Edelstahl-Flachprodukten und deren Verarbeitung und Vertrieb. Im Segment High Performance Alloys sind die Produktion und der Vertrieb von Hochleistungswerkstoffen wie Nickellegierungen, Titan und Zirkonium zusammengefasst. ThyssenKrupp VDM mit Sitz in Werdohl ist für dieses Segment zuständig. In der Inoxum-Gruppe sind Gesellschaften mit Werken in Deutschland, Italien, Mexiko, China und den USA mit rund 11.500 Mitarbeitern organisiert. Am 31. Januar 2012 hat die ThyssenKrupp AG den Zusammenschluss von  Inoxum und Outokumpu, einem internationalen Edelstahlkonzern mit Hauptsitz in Finnland, angekündigt. Der Zusammenschluss steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Regulierungsbehörden. Die Transaktion soll bis zum Jahresende 2012 abgeschlossen werden.

Das Forschungszentrum Jülich betreibt interdisziplinäre Spitzenforschung, stellt sich drängenden Fragen der Gegenwart und entwickelt gleichzeitig Schlüsseltechnologien für morgen. Hierbei konzentriert sich die Forschung auf die Bereiche Gesundheit, Energie und Umwelt sowie Informationstechnologie. Einzigartige Expertise und Infrastruktur in der Physik, den Materialwissenschaften, der Nanotechnologie und im Supercomputing prägen die Zusammenarbeit der Forscherinnen und Forscher. Mit rund 4 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört Jülich, Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, zu den großen Forschungszentren Europas.

Ansprechpartner:
Dr. Rembert Horstmann
Inoxum GmbH
Tel.: +49 203 48807220
Email: rembert.horstmann@thyssenkrupp.com

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