Outokumpu VDM schließt Modernisierung des Warmwalzwerks Siegen ab

In den zurückliegenden Wochen wurde das Warmwalzwerk der Outokumpu VDM am Standort Siegen grundlegend erneuert. Dabei wurden zwei neue, über 200 Tonnen schwere Walzenständer installiert.

4 .  Dezember  2013

Warmwalzwerk

Mit dem ertüchtigten Quartogerüst kann VDM zukünftig Bleche mit noch engeren geometrischen Toleranzen herstellen und höhere Stückgewichte verarbeiten. Zum Abschluss der Investitionsmaßnahme besuchten Steffen Mues, Bürgermeister der Stadt Siegen, und Gerald Kühn, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Strukturförderung und Statistik, den international agierenden Hersteller metallischer Hochleistungswerkstoffe.

„Der Begriff Quartogerüst beschreibt Walzgerüste mit einem typischen Grundaufbau, bestehend aus zwei Arbeitswalzen und zwei Stützwalzen. Im Rahmen der Investitionsmaßnahme wurde unser Walzwerk auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Mit dem neuen Walzwerk können wir den Anforderungen unserer Kunden an Produktdesign und -qualität in Zukunft noch besser Rechnung tragen“, erklärt Dr. Franz-Josef Wahlers, Mitglied der Geschäftsführung von Outokumpu VDM.

Knapp 35 Millionen Euro hat Outokumpu VDM in Siegen investiert. Installiert wurden zwei neue Walzenständer mit einer modernen hydraulischen Anstellung und einem Arbeitswalzenbiegesystem. Die neue Anlage ist auf eine Summenwalzkraft von 6.000 Tonnen ausgelegt. Das Dicken-Spektrum wurde nach oben hin erweitert. Darüber hinaus ist künftig der Einsatz von bis zu 60 Prozent größeren Brammen möglich. Die neue Hydraulik und Regelung gewährleistet eine noch engere Blechdickentoleranz sowohl in Längs- als auch in Querrichtung. Zur Optimierung der Blechoberfläche wurde ein höhenverstellbarer Zunderwäscher integriert.

Stillstand im Sommer

„Fünf Wochen musste unsere Produktion in diesem Sommer ruhen. Das neue Warmwalzgerüst hat Mitte August die Produktion wieder aufgenommen. Für die ersten zehn gewalzten Stücke wurden Rostfrei-Edelstähle herangezogen, um alle Abläufe und Bewegungen im Gerüst zu testen. Seit der zweiten Woche der Inbetriebnahme wurden bereits wieder Kundenaufträge produziert“, erläutert Hanno Gerich, Werksleiter an den Standorten Siegen und Altena. Die kurze Stillstandzeit konnte auch deshalb eingehalten werden, weil die Fundamente im Wesentlichen weiter verwendet werden konnten und keine langen Trockenzeiten eingeplant werden mussten.

In Siegen werden schwerpunktmäßig Bleche aus besonders harten und schwer zu verarbeitenden Werkstoffen, darunter hochwarmfeste und extrem korrosionsbeständige Nickel- und Titanlegierungen, gewalzt. Diese werden für die Herstellung von hochbeanspruchten Komponenten in der Maschinen- und Anlagentechnik, der Luft- und Raumfahrt oder der chemischen Prozessindustrie eingesetzt. Die Bleche können bis an eine Dicke von 3,0 Millimeter warmgewalzt werden – ein Alleinstellungsmerkmal des Walzwerks.

Simulation des Produktionsablaufs

Vor dem Austausch war das Walzgerüst in der Werkstatt von SMS Siemag in Hilchenbach komplett vormontiert worden. Hierbei wurden wichtige Anlagenkomponenten getestet und die Anlage auf ihre Funktionalität überprüft. Die komplette Automatisierung wurde im Testfeld von SMS Siemag aufgebaut. So konnten der Produktionsablauf simuliert und die Automatisierungsfunktionen vor der Installation im Werk optimiert werden.

Eine große Herausforderung während des Umbaus waren die gegebenen Platzverhältnisse. Das neue Gerüst sollte mit möglichst geringen Änderungen der Umgebung und unter Wiederverwendung vieler Anlagenteile an gleicher Stelle installiert werden. Dank der Vormontage des kompletten Gerüstes inklusive der Gerüstbühne konnte sichergestellt werden, dass die Fertigmontage ohne aufwändige Nacharbeiten erfolgen konnte. „Wir sind stolz darauf, dass wir die Modernisierungsmaßnahe mit nur fünf Wochen Stillstand erfolgreich umsetzen konnten. Allen Projektbeteiligten ein herzliches Dankeschön. Ein besonderer Dank gilt außerdem den beteiligten Behörden, die uns über den gesamten Planungs- und Umsetzungszeitraum kooperativ unterstützt haben“, betont Dr. Jan Jürging, Betriebsleiter am Standorten Siegen.

Weitere Informationen:
Philipp Verbnik
Marketing & Regional Management, Outokumpu VDM GmbH
Telefon: +49 2392 55 2274
E-Mail: Philipp.Verbnik@outokumpu.com

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